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18.02.2021

Das Misereor-Hungertuch am Eichstätter Dom

Präsentation des Hungertuchs

Bild: Bei der Präsentation des Hungertuchs am Eichstätter Dom (von links): Generalvikar P. Michael Huber, Barbara Schmidt, Leiterin der Misereor-Arbeitsstelle Bayern, die Künstlerin Lilian Moreno Sánchez und Gerhard Rott, Leiter des Referats Weltkirche im Bistum Eichstätt. Foto: Bernhard Löhlein/pde

Eichstätt. (pde) – Der Eichstätter Dom ist um eine Attraktion reicher: Rechtzeitig zu Beginn der Fastenzeit ist ein Nachdruck des diesjährigen Misereor-Hungertuchs außen an das Baugerüst gehängt worden. Das ca. zwei auf fünf Meter große Bild stammt von der chilenischen Künstlerin Lilian Moreno Sánchez, die seit Mitte der 90-er Jahre in Süddeutschland lebt und arbeitet. Basis des Werkes ist ein Röntgenbild, das den gebrochenen Fuß eines Menschen zeigt, der in Santiago de Chile bei Demonstrationen gegen soziale Ungleichheit durch die Staatsgewalt verletzt worden ist. „Ich finde es wunderbar, dass das Hungertuch hier hängt“, sagte die Künstlerin bei der Präsentation auf dem Eichstätter Domplatz. „Ich möchte die Menschen mit diesem Bild gerade in der momentanen Krisensituation begleiten. So können sie daraus Kraft für ihr Leben schöpfen.“ Das Bild mit dem Titel „Du stellst meine Füße auf weiten Raum – Die Kraft des Wandels“ entstand zu Beginn der Corona-Pandemie und versteht sich als ein Appell für mehr Nächstenliebe. Der Eichstätter Generalvikar P. Michael Huber wünschte, dass alle, die an diesem Bild vorbei kommen, „sich von der Botschaft mitreißen lassen und neue Kräfte entwickeln für mehr Solidarität, für ein Miteinander, für ein wahres Christsein.“
Das Hungertuch ist ein zentraler Bestandteil der Misereor -Fastenaktion. Der Ursprung des Hungertuchs oder auch Fastentuchs liegt im Mittelalter. In der Fastenzeit wurde der Altarraum als Zeichen der Buße mit großen Tüchern verdeckt, so dass die Sicht auf das Geschehen am Altar unmöglich war. Das bischöfliche Hilfswerk Misereor hat vor 45 Jahren den vergessenen Brauch des Hungertuchs wieder aufgegriffen. Die geleistete Entwicklungshilfe soll nicht als „finanzielle Einbahnstraße“ verstanden werden, sondern als ein partnerschaftlicher Austausch von Impulsen. Deshalb sind es Künstlerinnen und Künstler aus allen Kontinenten, die die Misereor-Hungertücher malen.

 

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